Die belgische Stadt Spa ist nicht ohne Grund der Inbegriff für Hotel-, Thermal- und Kuranlagen. Im Laufe der Zeit wurden hier 300 verschiedene Quellen gezählt, aus denen zum Teil bereits seit mehreren Hundert Jahren das heilwirkende Wasser sprudelt. Dieses verhalf Spa ab dem 16. Jahrhundert zu einem Aufschwung, der erst mit Beginn des Ersten Weltkriegs endete. Die in und um Spa verteilten Quellen und Kurhäuser sind für Besucher zugänglich. Zum Teil tragen sie den Namen renommierter Persönlichkeiten, die einst ebenfalls hier verweilten. So ist die „Pierre-le-Grand“ mit ihrer aus dem Jahr 1880 stammenden Brunnenhalle nach Zar Peter dem Großen benannt, der Spa 1717 besuchte. Nicht weniger namhaft ist „Tonnelet“, eine seit dem 17. Jahrhundert bekannte Quelle, deren Bezeichnung sich von den kleinen Fässchen ableitet, in denen früher das Wasser aufgefangen wurde. Als älteste Quelle der Stadt gilt die „Sauvenière et de Groesbeek“, die von jeher die Heilquelle verheirateter Paare mit unerfülltem Kinderwunsch war. Erst im 19. Jahrhundert wurde hingegen eine nach dem Prince de Condé benannte Quelle entdeckt, die sich durch ihren höheren Mineralgehalt auszeichnet.
Geschichtlich interessierte Besucher finden rund um die Place Royale und in den umliegenden Gassen zahlreiche historische Bauwerke. Hierzu zählen beispielsweise das ursprüngliche Thermengebäude aus den Jahren 1862 bis 1868, das Kasino mit dem angrenzenden Kursaal von 1920, die 1885 erbaute Kirche St. Remacle, die Waux-Hall, ein 1770 errichteter zweiter Spielsaal, und das von 1762 stammende Rathaus. Weltweit ein Begriff ist die Rennstrecke Spa-Francorchamps, die bereits in den 1920er Jahren zwischen den Orten Blanchimont, Stavelot und Francorchamps angelegt wurde. Ein Rennmuseum lädt in Stavelot zum Besuch ein. Golfer kommen in Spa ebenfalls auf ihre Kosten. Naturfreunde können im Naturschutzgebiet Hohes Venn, dem bekanntesten Wanderparadies in Südbelgien ausspannen oder die schönen Panoramen über die Wälder, den Fluss und die vielgestaltige alte Kulturlandschaft genießen.
Indoorpools Therme in Spa – Belgien
Wellnessurlaub in den „Les Thermes de Spa“
Während die betuchten Kurgäste früher im Zentrum der Stadt flanierten, fährt der neuzeitliche „bobelin“ mit der gläsernen Panoramaseilbahn hinauf auf den Hügel „Colline d Annette et Lubin“ direkt oberhalb von Spa, wo ein Hallen- und ein Freibad mit einer Badefläche von insgesamt 800 m² und einer Wassertemperatur von 32 °C warten. Die Thermenwelt erstreckt sich über drei Bereiche: die Thermoludismus-Schwimmbecken, eine Wellness- und Schönheitsoase sowie einen Fitness- und Entspannungsbereich. Im Schwimmbecken laden Sprudelbäder, unterschiedliche Massagedüsen, Geysire, Wasserglocken, Sprudelliegen und -sitze und andere Wasserspiele zum Entspannen ein. Gespeist werden die Bäder von der natürlichen Mineralquelle Clémentine.Im Fitness- und Entspannungsbereich finden sich Panoramasaunen, Hamams, ein Infrarotlicht-Wärmebereich und Räume mit Wood-Lampen. Die Wellness- und Schönheitsoase wartet mit 60 Einzelkabinen für Behandlungen mit den Schwerpunkten Massage, Balneotherapie, Schönheitsbehandlungen und Kuren für Körper und Geist auf.
Bei den Heilbehandlungen finden drei verschiedene Wasser Verwendung. Das mineralsalzarme Wasser der Königinnenquelle (Source de la Reine) wird im Rahmen von Trinkkuren zur Entgiftung eingesetzt. Das bikarbonat- und kalziumreiche Wasser der Quelle Clémentine sorgt beispielsweise in Whirlpools, Massagepilzen und -strahlen sowie in Sprudelsitzen für wohltuende Lockerung, Tonifizierung und Entspannung. Das Wasser der Quelle Marie-Henriette hat einen besonderes hohen Eisen- und Kohlensäuregehalt. Damit eignet es sich vor allem für Moor- und Kohlesäurebäder und wegen seines ebenfalls hohen Schwefelgehaltes auch zur Inhalation.